Kriegswaffen bei Rechtsextremisten ausgehoben

■ Nach Razzien in der Pfalz Ermittlungen gegen 14 Personen. Alle weiterhin auf freiem Fuß

Kaiserslautern (AP) – Bei mehreren Rechtsextremisten aus der Pfalz sind funktionsfähige Kriegswaffen gefunden worden. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei gestern berichteten, wurden bei insgesamt 14 Durchsuchungen Maschinenpistolen, Gewehre, Pistolen, Munition, Granaten sowie Zünder und Nachtsichtgeräte sichergestellt. Eine der Maschinenpistolen sei bei einem Anschlag auf einen türkischen Imbiß im Mai 1996 in Neustadt an der Weinstraße benutzt worden. Die beiden Tatverdächtigen gehörten der „Nationalen Volksfront – Kameradschaft Neustadt“ an.

Gegen 14 Personen im Alter zwischen 19 und 62 Jahren wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. Alle sind auf freiem Fuß.

Nach Angaben der Behörden wurden die Waffen von einem 42jährigen aus dem Landkreis Kaiserslautern geliefert. Bei dem gelernten Werkzeugmacher seien Waffen, Munition und eine selbstgebaute Mine sichergestellt worden. Wie die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern erklärte, kaufte der Mann auf Sammler- und Trödelmärkten Dekorationswaffen auf und machte sie auf seiner Drehbank wieder funktionstüchtig. Damit soll der Mann zahlreiche Mitglieder des rechtsextremen Vereins „Stahlhelm“ und andere Rechtsextremisten in der Vorder- und Westpfalz versorgt haben.