Die Maske des Zorro

■ USA 1998, Regie: Martin Campbell; mit Antonio Banderas, Sir Anthony Hopkins u.a.; 136 Min.

Er ist der Ururgroßvater aller Sprayer! Zwar benutzt er keine Sprühdose (gab's damals noch nicht), dafür einen Degen. Drei kurze, locker-elegante Bewegungen aus dem Handgelenk, und es ist da, das „Z“, das berühmte Zeichen des Widerstandes, mit Vorliebe hinterlassen auf der Brust der Bösen, blutiges Menetekel für die Unterdrücker der Freiheit: Z – Zorro was here! Etwas anderes sagen die heutigen Sprayer ja auch nicht.

Im Stil klassischer Abenteuerfilme der Vierziger inszenierte Martin Campbell („Golden Eye“) dieses rauschende Comeback des Texmex-Robin-Hood, ohne Konzessionen an heutige Sehgewohnheiten: Der maskierte Latino lebt Mitte des 19. Jahrhunderts im nördlichen Teil der damals spanischen Provinz Mexiko mit Namen Kalifornien. Hinter der schwarzen Maske verbirgt sich der Edelmann und Meisterfechter Don Diego de la Vega (Anthony Hopkins). Sein Kampf gegen die spanischen Besatzer hat seiner Frau das Leben gekostet, seine geliebte Tochter wurde verschleppt, er selbst landete hinter Gittern. Doch auch 20 Jahre in düsteren Kerkern können den Willen eines Volkshelden nicht brechen. Als ihm schließlich die Flucht gelingt, trifft Don Diego den verlausten Dieb Alejandro (Antonio Banderas), den er zu einem galanten Meister der Klinge und der Zunge ausbildet, zu einem Zorro Junior...

Die Wiederbelebung eines alten Trivialmythos ist durchaus gelungen. Wer Abenteuerfilme mag, übertriebene Brutalitäten aber nicht (FSK 12) wird auf seine Kosten kommen.

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