Die Hormonuhr ersetzt den Wecker

London (dpa) – Es gibt Menschen, die sich beim Schlafengehen vornehmen, am nächsten Morgen zu einer bestimmten Zeit aufzuwachen. Und sie schaffen das auch pünktlich – ohne Wecker. Wie das Forscherteam um Jan Born von der Universität Lübeck im britischen Wissenschaftsmagazin Nature berichten, ist das spontane Aufwachen mit einem steilen Anstieg des „adrenocorticotropen Hormons“ im Blut verbunden. Die Lübecker Forscher fanden heraus, daß die Hormonkonzentration im Laufe der Nacht kontinuierlich ansteigt und eine Stunde vor dem geplanten Aufwachen besonders hoch ist. „Der Hormonanstieg erleichtert das Aufwachen“, sagte Born. Nur bei wenigen Menschen reicht die „Hormonuhr“ allerdings zum Aufwachen aus: Bei den meisten hilft dann nur der Wecker. Der Anstieg des Hormons vor dem Erwachen zeige, so die Wissenschaftler, „daß die Erwartung, die eigentlich ein Charakteristikum des wachen Bewußtseins ist, auch während des Schlafs fortbesteht“.