Schmierer berät Fischer

■ Der „Kommune“-Herausgeber soll in den Planungsstab des Außenministeriums

Berlin (taz) – Bundesaußenminister Joschka Fischer setzt zum Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in seinem Haus einen europapolitischen Akzent ganz eigener Art. Er will dem Vernehmen nach den Herausgeber der linksintellektuellen Zeitschrft Kommune, Joscha Schmierer, in den Planungsstab des Auswärtigen Amtes berufen.

Schmierer ist ein exzellenter Kenner der europäischen Politik, der durch zahlreiche Beiträge die Debatte um die Integration befördert hat, unter anderem in seinem Buch „Mein Name sei Europa“.

Der Planungsstab ist der Think- Tank des Auswärtigen Amtes, ihm steht Georg Dick vor, ein Vertrauter Fischers aus Frankfurter Tagen. Auch Schmierer kommt aus Frankfurt, war aber im Gegensatz zu Dick und Fischer nie politisch bei den Grünen aktiv.

Noch ist nicht klar, wann Schmierer nominiert wird. Unter anderem muß er noch eine Sicherheitsüberprüfung überstehen. Er stand in den siebziger Jahren an der Spitze der Kaderorganisation Kommunistischer Bund Westdeutschland.

Allerdings dürfte er der Überprüfung mit einer gewissen Gelassenheit entgegensehen. Immerhin vergnügte sich Fischer seinerzeit im Revolutionären Kampf, einer spontaniistischen Organisation, die dem KBW an Militanz nicht viel nachstand. dr