■ Auswirkungen des Transplantationsgesetzes
: Spendenbereitschaft nimmt zu

„Transplantationsgesetz zeigt erste Wirkung“, überschrieb die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) ihre Pressemitteilung, mit der sie Bilanz für das Jahr 1998 zog. Mißt man die Wirkung an den präsentierten Zahlen, so fällt diese doch eher bescheiden aus.

Im vergangen Jahr wurden laut DSO in Deutschland insgesamt 3.918 Organe verpflanzt, 1997 hatte es noch 3.839 Transplantationen gegeben. Den Löwenanteil machten Nieren aus, hier wechselten 1998 nach Angaben der DSO 2.340 (1997: 2.249) den Körper. Während bei Übertragungen von Bauchspeicheldrüsen (1997: 146; 1998: 183) und Lungen (von 120 auf 131) ein leichter Anstieg zu verzeichnen war, gingen die Verpflanzungen von Herzen (562; 542) und Lebern (762; 722) im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück.

Die Tatsache, daß 1998 aus den Krankenhäusern 13 Prozent mehr SpenderInnen gemeldet worden seien als 1997, „werten wir als ein ermutigendes Ergebnis des Transplantationsgesetzes“, sagte DSO-Geschäftsführer Heiner Smit. Auffällig ist, daß zwar einerseits mehr Spenderorgane zu Verfügung standen, die Zahl der Organübertragungen jedoch nur geringfügig anstieg.

Eine weitere Interpretation der Daten steuerte der Transplanteur Axel Haverich bei. Haverich, Vorsitzender des DSO- Stiftungsrates und Mitglied der „Kommission Organtransplantation“ der Bundesärztekammer, kommentierte die rückläufigen Zahlen von Herz- und Leberübertragungen so: „Das bedeutet, daß im vergangenen Jahr mehr Menschen gestorben sind, während sie auf Herz oder Leber warteten.“ Belege für einen ursächlichen Zusammenhang blieb er allerdings schuldig. KPG