Noch- oder nicht-grün

■ GAL-DissidentInnen planen Büro im Schanzenviertel. Heute Namensfindung

Über den neuen Namen wurde noch nicht entschieden. Dafür gab es viel Organisatorisches, einige konkrete Pläne und, nach den Worten des Wandsbeker Abgeordneten Gerhard Bauer, eine „positiv-bereinigte“ Stimmung. Am Freitag abend trafen sich die GAL-DissidentInnen aus den Bezirken und der Bürgerschaft, um ihre weitere Zusammenarbeit zu besprechen.

Geplant ist, auch räumlich eng zusammenzuarbeiten: Ex-GALier aus Altona, Mitte und Eimsbüttel und die fünf Bürgerschaftsabgeordneten wollen sich ein gemeinsames Büro im Schanzenviertel suchen. Grund für die Ortswahl sei das Drei-Bezirke-Eck, betont die Bürgerschaftsabgeordnete Heike Sudmann, und nicht der linke Ruf des Viertels. „Unsere Basis ist genauso in Wilhelmsburg und Billstedt.“ Das Schanzenviertel als sozialer Brennpunkt allerdings, so Olaf Wuttke von der Altonaer Regenbogenfraktion, „paßt als Symbol durchaus“. Die Kreisverbände Nord und Wandsbek denken an ein gemeinsames Büro in Dulsberg.

Vor und nach den Sommerferien wollen die Ex-GALierInnen in öffentlichen Stadtteilgesprächen den Kontakt zur Basis suchen. „Wir haben in den letzten Tagen sehr viele Anrufe und Briefe von Leuten bekommen, die uns unterstützen wollen. Die sind teilweise noch viel begeisterter als wir“, berichtet Sudmann, und Wuttke ergänzt: „Was wir jetzt brauchen, ist der Unterbau.“ Von der Gründung einer neuen Partei sei aber noch keine Rede.

Ein gemeinsamer Name hingegen soll bereits heute abend bei einem weiteren Treffen gefunden werden. Ob der noch das Adjektiv „grün“ beinhalten wird, ist unter den DissidentInnen umstritten. Aber auch der Name „Regenbogen“, den sich die Altonaer Fraktion gegeben hat, wird wohl hamburgweit keine Mehrheit finden.

Am ersten DissidentInnen-Treffen nahmen auch VertreterInnen aus den Bezirken Mitte und Eimsbüttel teil, in denen bislang noch keine grünen MandatsträgerInnen ausgetreten sind. In Mitte überlegen dies zwar drei der sieben Abgeordneten. Sie werden aber auf jeden Fall in der Fraktion bleiben. In Eimsbüttel ist noch nichts entschieden. Der Bezirk Harburg war am Freitag nicht vertreten.

Heike Dierbach