Offensive der Göttinger Feldhamster

Göttingen (dpa/taz) – Göttingen ist eine aufregende Stadt (vergl. „Gurke des Tages“): Trotz spezieller Sicherungsmaßnahmen eroberte Deutschlands wahrscheinlich bekannteste Feldhamsterkolonie ihr ursprüngliches Wohngebiet auf einem Bauplatz der Universität Göttingen zurück, bestätigte am Freitag ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums in Hannover. Insgesamt wurden drei Feldhamster auf der Baustelle entdeckt. Die kleinen Nager waren umgesiedelt worden, weil sie auf dem Baugelände des neuen Bio-Zentrums der Universität Göttingen lebten. Die Feldhamsterkolonie auf dem Gelände der Uni hatte im vergangenen Jahr bundesweit für Aufsehen gesorgt. Naturschützer hatten sich mit der Universität wochenlang über die Umsiedlung der Hamster gestritten. Daran wäre beinahe der 50-Millionen-Mark-Bau des neuen Zentrums für molekulare Biowissenschaften gescheitert. Schon der Einsatz einer Rüttelwalze habe unzählige Tiere das Leben gekostet, argumentierten die Hamsterfreunde. Die Göttinger Staatsanwaltschaft ermittelte, fand jedoch keinen einzigen toten Nager.