Der Wächter deutscher Geschichte geht

■ Christoph Stölzl verlässt das Deutsche Historische Museum. Wechsel ins Feuilleton der „Welt“. DHM spielt in „Spitzenliga“

Der Direktor des Deutschen Historischen Museums in Berlin, Christoph Stölzl, ist gestern nach zwölf Jahren aus dem Amt geschieden Er übernimmt am 1. Dezember die Leitung des Kulturressorts der in Berlin erscheinenden Tageszeitung Die Welt. Stölzl war im vergangenen Jahr bei der Wahl eines neuen Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz dem Direktor der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am Main, Klaus-Dieter Lehmann, unterle-gen.

Der 55-jährige Stölzl, der früher das Münchner Stadtmuseum geleitet hat, sagte, er gehe guten Gewissens und hinterlasse ein gut bestelltes Haus. Es werde nach den umfangreichen Modernisierungsarbeiten und dem Anbau von I. M. Pei zur „Spitzenliga“ in der deutschen und europäischen Museumslandschaft gehören.

Kritik übte Stölzl noch einmal daran, dass der Plan einer Zusammenführung seines Museums mit dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg an „kleinlichen lokalen Ressentiments im Fränkischen“ gescheitert sei. Die hierbei geäußerte Furcht vor den „Raubrittern aus Berlin“ sei „völliger Unsinn“ gewesen. „Es hätte zu einem wunderbaren Reichtum auf beiden Seiten geführt und wäre ein schönes Beispiel einer föderalen Lösung gewesen.“ dpa