Kanadas Wälder

Im zweitgrößten Land der Erde wachsen 417,6 Millionen Hektar Wald, das sind etwa 10 Prozent des gesamten Waldbestandes der Welt. Etwas mehr als die Hälfe davon könnte wirtschaftlich genutzt werden (der Rest steht unter Schutz oder ist ökonomisch uninteressant). Zirka ein Viertel wird derzeit forstwirtschaftlich bearbeitet. Pro Jahr fällen kanadische Forstarbeiter etwa 0,4 Prozent der Bäume. 94 Prozent der Wälder gehören dem Staat oder den Provinzen. Zumeist schließen diese Verträge mit internationalen Holzkonzernen und kleineren Nutzern ab.

7,6 Prozent des kanadischen Waldes liegen in Nationalparks oder anderen Schutzgebieten. Im Gegensatz zu Westeuropa gibt es dort stattliche Großtierbestände (z. B. Grizzlybären, Schwarzbären, Wölfe, Pumas). Laut Bericht der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO von 1999 hat die Waldfläche Kanadas in den Neunzigerjahren zugenommen.

Greenpeace protestiert hauptsächlich gegen die Forstwirtschaft an der Küste der Pazifikprovinz Britisch Kolumbien. Dort wachsen gemäßigte Regenwälder, ein seltenes Wald-Ökosystem. Insgesamt sind zwei Drittel Britisch Kulumbiens von Wald bedeckt (59 Millionen Hektar). Wiederum zwei Drittel davon gelten als wirtschaftlich nutzbar. Pro Jahr wird etwa ein Prozent auf dieser Fläche geerntet. Etwa 10 Prozent der Provinz bestehen aus Nationalparks und anderen Schutzgebieten. 62 Prozent der Exporte und 15 Prozent der Arbeitsplätze Britisch Kolumbiens hängen von der Forstwirtschaft ab. Die Wiederaufforstung aller abgeernteten staatlichen Waldflächen (95 Prozent) ist gesetzlich vorgeschrieben.