Mosambik nicht schuldenfrei

Ausstände werden nur eingefroren und nicht erlassen. Regierung enttäuscht. Dauerregen stört Hilfsaktionen

MAPUTO/PARIS afp/epd/rtr ■ Die Regierung von Mosambik hat sich enttäuscht darüber geäußert, dass die Auslandsschulden des südostafrikanischen Landes vorerst nur gestundet, nicht jedoch erlassen werden sollen. Sein Land fordert angesichts der Flutkatastrophe weiterhin einen vollständigen Schuldenerlass, sagte Außenminister Leonardo Simao gestern. Die im so genannten Pariser Club zusammengeschlossenen Gläubiger, darunter Deutschland, hatten am Mittwoch beschlossen, zunächst keine Rückzahlungen von Mosambik zu fordern.

Diese Entscheidung soll bis zu einer endgültigen Regelung über einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder der Welt gelten. Mosambiks Schulden belaufen sich auf rund acht Milliarden US-Dollar. Der Pariser Club verfügt über rund 40 Prozent der Gesamtschulden.

Die Hilfsorganisationen in Mosambik konzentrieren sich jetzt auf Impfungen und die Bereitstellung und Einbringung von Saatgut. Neue Regenfälle bringen die Helfer jedoch in neue Schwierigkeiten. Viele Straßen sind für Lkws unpassierbar. Lebensmitteltransporte nach Beira und Save im Süden des Landes konnten gestern nur per Hubschrauber erfolgen.

Ebenfalls nur aus der Luft können die Hochwasseropfer in Madagaskar versorgt werden. Dafür steht ein einziger Hubschrauber zur Verfügung. Rund 40.000 Menschen sind von den Fluten betroffen. Eine Transall-Maschine aus Südafrika warf gestern sieben Tonnen Lebensmittel ab.