Vorreiterin oder Kahlschlägerin

Lob und Tadel – in den Reaktionen auf den Abschied von Schulsenatorin Rosemarie Raab spiegelt sich ihre Amtszeit wider. Honneurs gibt es logischerweise von den Regierungsfraktionen. SPD-Fraktionschef Holger Christier findet, dass „Raab Hamburg bundesweit zum schulpolitischen Vorreiter gemacht hat“, und die GAL-Schulpolitikerin Christa Goetsch schickt Raab Blumen für „ihre reformpädagogisch innovative Schulpolitik“ hinterher. Lob auch vom Regenbogen: Raab habe „viele Reformen angeschoben“ sagt der jugendpolitische Sprecher Lutz Jobs.

Während CDU-Schulpolitiker Wolfgang Beuß kritisierte, unter Raab hätten sich zahlreiche Schulen „zu sozialen Kuschelecken entwickelt“, bedauert die SchülerInnenkammer den Rücktritt. Raabs langjährige Lieblingsfeindin, die Gewerkschaft GEW, stellt fest, die Senatorin habe sich „über viele Jahre wenig kommunikativ gezeigt“. Raab hinterlasse ein Ressort, „in dem aufgrund der riesigen Sparauflagen der Gestaltungsspielraum gegen Null geschrumpft ist“. Sie werde letztlich „mit einer Kahlschlagpolitik im Bildungsbereich identifiziert“. aha