Afrikaner gejagt und geschlagen

KÖLN taz/dpa ■ Eine Gruppe Deutscher hat am Wochenende in Bergheim (Erftkreis) einen Marokkaner durch die Stadt gejagt und brutal zusammengeschlagen. Von den acht festgenommenen Tatverdächtigen im Alter von 16 bis 28 Jahren, alle in Bergheim ansässig, wurden gestern sieben wieder freigelassen. Einer wird heute dem Haftrichtervorgeführt. Ein Polizeisprecher in Köln sagte: „Der Haupttäter schweigt beharrlich“, so dass zu einer rassistischen oder rechtsradikalen Motivation noch keine Aussage zu fällen sei. Der Tatvorwurf an alle acht laute vorerst gefährliche Körperverletzung.

Verschiedene Anrufer hatten in der Nacht zum Sonntag in Bergheim die Polizei alarmiert und berichtet, der Marokkaner flüchte vor einer Gruppe von Männern durch die Innenstadt. Die Verfolger holten den 33-Jährigen schließlich ein. Sie traten und schlugen auf ihr Opfer ein, bis es zu Boden ging. Daraufhin flohen seine Peiniger. Die Polizei nahm sofort die Fahndung nach den Tätern auf und konnte die acht Männer wenig später festnehmen. Der Marokkaner wurde mit Prellungen und Platzwunden, unter anderem am Kopf, ins Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr habe nicht bestanden.

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