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SPD erbost über Kohl

Der ehemalige SPD-Vorsitzende Hans-Jochen Vogel ist schwer verärgert über die Angriffe aus den Reihen der Union anlässlich des 10. Jahrestages der deutschen Einheit. Behauptungen, kein maßgeblicher SPDler habe die Einheit gewollt, wies er gestern massiv zurück. Der erste, der das baldige Ende des SED-Regimes im Deutschen Bundestag angesprochen habe, sei der damalige SPD-Bundestagsabgeordnete Erhard Eppler gewesen. Vogel nannte es „peinlich“, wie in „zänkischer Weise“ alte Zitate herausgeholt würden. Schließlich hätten alle SPD-Bundestagsabgeordneten damals für den Einheitsvertrag gestimmt – von der CDU 14 nicht.

Auch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse kritisierte die Union. Sie verhalte sich so, als sei die Einheit „das Eigentum und der Verdienst von nur einer Partei“. Das sei sie aber keinesfalls, „auch nicht das Verdienst von Helmut Kohl“. Diese Haltung widerspreche den historischen Fakten und sei ungerecht gegenüber der SPD, aber auch gegenüber den Ostdeutschen. Diese würden so ihrer eigenen geschichtlichen Leistungen enteignet. kn