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: Künstler im Kasten

Hermann Geyer

Gentechnologie. „Die Genetiker versprechen das Paradies in ferner Zukunft – damit jetzt und heute Fördergelder fließen. Es wird versucht, ein Paradies zu schaffen. Das Ziel ist die Unsterblichkeit. Was mit Hightech versucht wird, scheint auch auf spirituellem Wege möglich zu sein. Uns in Europa fällt es nur schwer zu glauben und den Weg zu gehen.“

Wachstum. „Newton hätte sich weniger Gedanken machen sollen darum, warum und wie schnell der Apfel vom Baum fällt. Die wichtigere Frage ist doch: Wie kam der Apfel rauf auf den Baum! Es ist gegen die Schwerkraft, dass Pflanzen nach oben wachsen. Das Pendant zur Schwere ist die Leichte. Wie ein Kraftfeld schwebt sie über der Blüte und zieht quasi die Pflanze nach oben.“

Politik. „Wer Machtpolitik betreibt, muss immer etwas verstecken. Die eigene Unzulänglichkeit und fehlendes Wissen zum Beispiel. Darum brauchen sie Berater, die sie auch wieder verheimlichen müssen. Das ist die alte patriarchale Politik. Wir brauchen eine Mischung aus patriarchalen und matriarchalen Ansätzen.“

Kunst. „Viele Künstler haben Angst, sich in der Vielfalt der Farben und Formen zu verlieren. Darum entwickeln sie einen Kontrollimpuls und malen nur große rote Flächen oder bauen exakte Quader. Diese Kunst hat auch eine Wirkung, aber sie ist nur auf physikalisch-technische Prozesse bezogen. Ich suche nach einer Kunst, die sich auf den Menschen bezieht, die ganzheitlich ist, die technische Spezialisierung überwindet und ins Rituelle geht. Einseitigkeit befriedigt mich nicht.“