Lagerstraße bleibt

■ Fleischgroßmarkt gegen Plan zur Messe

Im Streit um die Messe-Erweiterung hat der Fleischgroßmarkt noch einmal deutlich Position gegen die Senatspläne bezogen, das Großmarktgelände dabei einzubeziehen. „Auch wir sind für eine Modernisierung der Messe, aber nicht auf Kosten des Fleischgroßmarktes und seiner Nachbarn im Karo- und Schanzenviertel“, machte Aufsichtsratsvorsitzender Jörg Mattfeld gestern klar. „Die Leute hier kennen uns und wir sie, und wir wollen weiterhin in Ruhe leben“, sagte er.

So sprach sich Mattfeld gegen eine Sperrung der Lagerstraße aus, wie der Senat sie vorhat. „Wir wollen unsere holprige Lagerstraße erhalten, um Luft zum Atmen zu haben.“ Er frage sich, ob Hamburg „wirklich dreistellige Millionensummen in Tunnel und Brücken rund ums Messegelände investieren will, statt sie in schicke neue Hallen an einem anderen Standort zu stecken“.

Widerstand hat der Senat auch nach wie vor von den BewohnerInnen in Karo- und Schanzenviertel zu erwarten. „Wir wehren uns dagegen, dass der Senat es so darstellt, als gäbe es Einvernehmen mit uns“, sagt Christian Arndt, der sich als Pastor für das Projekt Kirche und Stadtteilentwicklung im Schanzenviertel engagiert. Auf einer heutigen Pressekonferenz will die Verkehrsinitiative Karoviertel ihr Nein zu den rot-grünen Messeplänen bestärken. „Diejenigen, die von den Problemen im Umfeld der Messe hauptsächlich betroffen sind – die BewohnerInnen – werden in diesen Prozess hinter verschlossenen Türen nicht einbezogen“, so ihr Vorwurf. Die bisherigen öffentlichen Veranstaltungen, die die Wirtschaftsbehörde angeboten hat, lehnt Arndt ab: „Ich habe diese Workshops schon im Vorfeld als Spielwiese bezeichnet, und als solche haben sie sich auch herausgestellt.“ aha