Aktienfonds mindern Risiken

Lesetipp: Sonderheft der Stiftung Warentest zur Fondsanalyse. Grüne Fondsschneiden dabei zwar eher mittelmäßig ab, liegen aber immerhin in der Gewinnzone

Beim Kauf von Aktien einzelner Unternehmen ist der Anleger meist auf Gedeih und Verderb deren Management ausgeliefert. Wer sein Portfolio breit streuen will, um das Risiko eines Absturzes und des damit unter Umständen verbundenen totalen Geldverlusts zu mindern, braucht als Einzelanleger viel Zeit, um alle Werte im Auge zu behalten – oder er verliert den Überblick. Aktienfonds hingegen bestehen aus vielen Einzelwerten, manchmal nur aus einem Dutzend, oft aber aus 50 bis 100 Papieren verschiedener Firmen. In der Regel nehmen Profis hierbei dem Anleger die Marktbeobachtung ab und können auf Schwankungen schnell mit Käufen und Verkäufen reagieren. Spezialitätenfonds investieren in Branchen oder Länder, andere streuen das Kapital der Anleger international.

Einen ausführlichen Überblick über rund 1.300 Aktienfonds bietet ein Sonderheft der Stiftung Warentest mit dem Titel „Fondsanalyse“. Auf rund 122 Seiten geht es um Märkte und Trends, wobei auch Branchen- und gemischte Fonds unter die Lupe genommen werden. Die Analysen einzelner Fonds bieten auch Profis noch Wissenswertes.

Dabei schreckt die Redaktion auch vor jungen Fonds, die noch nicht länger als drei Jahre auf dem Markt sind, nicht zurück. Deren Analyse gilt gemeinhin als etwas gewagt. Denn die Rendite von Fonds kann von Jahr zu Jahr sehr schwanken. Während bei Aktien allerdings die Unternehmenspolitik sofort auf den Kurs durchschlagen kann (jüngstes Beispiel: DaimlerChrysler), reißen Hiobsbotschaften einen kompletten Fonds nicht unmittelbar in den Keller. Doch Wertpapiere lassen sich nur durch die Beobachtung ihrer langfristigen Entwicklung beurteilen, meist über einen Zeitraum von etwa fünf bis zehn Jahren. Bei Fonds lassen sich dann auch Rückschlüsse auf die Qualität des Managements ziehen. Die Fachleute empfehlen allerdings, sich bei Interesse an jungen Fonds auch die Entwicklung älterer Fonds einer Fondsgesellschaft genau anzusehen.

Als Spezialfonds wurden übrigens auch sechs Ökofonds unter die Lupe genommen – allerdings mit unschönem Fazit: Im Dreijahresvergleich gelang nur einem einzigen eine überdurchschnittliche Wertentwicklung (gemessen am Index MSCI Welt) – alle anderen machten immerhin insgesamt keinen Verlust. Und das kann man nicht von jedem Fonds sagen. alo

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