zentralamerika

Markt der Absurditäten

Der „Gemeinsame Zentralamerikanische Markt“ (MCCA) ist das älteste und das lächerlichste Wirtschaftsbündnis des amerikanischen Kontinents. Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua und Costa Rica gehören dazu. Man braucht nur einmal mit dem Auto von einem dieser Länder ins nächste zu fahren und man weiß, wie weit es mit der Gemeinsamkeit her ist. Zwei Stunden voller bürokratischer Absurditäten sind nicht außergewöhnlich.

Der MCCA wurde 1960 gegründet. Der Traum von einer gemeinsamen Industrie für 30 Millionen Verbraucher trieb die Gründer an. Doch es herrschte von Anfang an Streit. Die nationalen Eliten verteidigen bis heute ihre Pfründen. Grenzstreitigkeiten führen bis heute immer wieder zu Spannungen. Bei den regelmäßigen Präsidentengipfeln schwören die Staatschefs wieder und wieder, sie würden dem Vorbild der EU nacheifern. Doch kaum sind sie zu Hause, verhängen sie wieder Strafzölle gegen einander. Guatemala, Honduras und El Salvador verhandeln inzwischen als „nördliches Dreieck“ über ein Freihandelsabkommen mit Mexiko. Costa Rica würde am liebsten Mitglied der Nafta.

TONI KEPPELER