Mehr Bebenopfer in Peru geborgen

Rettungskräfte haben bislang 71 Tote gefunden. 30.000 Menschen obdachlos. Regierung will Kreditprogramm für Geschädigte auflegen. Internationale Hilfe läuft an

LIMA dpa ■ Die Zahl der Opfer des schweren Erdbebens in Peru steigt weiter an. Bis gestern morgen wurden Fernsehberichten zufolge 71 Tote registriert. Fast 1.000 Menschen wurden verletzt und mindestens 30.000 obdachlos. Mehrere Städte im Süden des Landes lagen in Trümmern. Die Regierung in Lima organisierte eine Luftbrücke aus zivilen und Militärflugzeugen, um die Überlebenden mit Nahrungsmitteln, Medikamenten, Decken und Kleidung zu versorgen. Auch die internationale Hilfe rollte in großem Umfang an. Präsident Valentin Paniagua kündigte eine Sondersitzung des Kabinetts und ein Kreditprogramm für Erdbebengeschädigte an.

Das Beben vom Samstag, das nach Angaben der US-Erdbebenwarte eine Stärke von 7,9 erreichte, war eins der schwersten der vergangenen Jahre in Südamerika. Das Epizentrum lag nahe der Küstenstadt Ocana. Neben dem Süden Perus war auch der Norden Chiles betroffen.

Am schwersten erwischte es die südperuanische Stadt Moquegua. „Es scheint, als habe die Stadt einen intensiven Luftangriff durchgemacht. Die Lehmhäuser sind wie Kartenhäuser zusammengebrochen und haben dabei Möbel und Elektrogeräte, Schlaf- und Esszimmer und verschiedenen Hausrat begraben“, berichtet die Zeitung La Republica. Die Flutwelle eines Seebebens überschwemmte die Küstenstadt Camana. Dort kamen mindestens 15 Menschen um.