Kein Castor zum Requiem in Speyer

Heute werden Tausende zur Trauerfeier für Hannelore Kohl im Dom von Speyer erwartet. Die Polizei ist mit 1.000 Mann präsent – ein Castor-Transport aus Norddeutschland nach Frankreich muss deshalb verschoben werden

SPEYER/HAMBURG/LUDWIGSHAFEN dpa/ap ■ Zur Trauerfeier für Hannelore Kohl erwartet die Stadt Speyer heute einen Ansturm von Trauergästen, Schaulustigen und Journalisten. Das Bischöfliche Ordinariat wies gestern ausdrücklich auf die stark beschränkte Kapazität wegen Restaurierungsarbeiten im Dom hin. Es stünden nur etwa 800 Plätze zur Verfügung. Nach der Trauerfeier im Dom soll Frau Kohl im Ludwigshafener Familiengrab beigesetzt werden.

Rund 1.000 Polizisten sind eingesetzt, um die Trauergäste sowie das nachfolgene Begräbnis zu schützen. Weil Kanzler Schröder (SPD) kommt, gilt automatisch Sicherheitsstufe eins. Ein Castor-Transport aus Norddeutschland nach Frankreich wurde abgesagt. Es sei nicht möglich, zwei Großeinsätze gleichzeitig zu fahren, begründete ein Sprecher des Bundesgrenzschutzes die Absage. Der Sarg Hannelore Kohls soll bereits am Vormittag im Dom aufgestellt werden. Ab 12 Uhr mittags werden nach Angaben der Stadt dann die Tore geöffnet, damit auch die Bürger Abschied nehmen können. Fotografen und Kamerateams sind im Dom nicht erlaubt und werden auf großen Podesten vor der Kirche platziert. Die Trauerfeier wird per Lautsprecher auch auf dem Domvorplatz zu verfolgen sein.

Der langjährige Kohl-Freund Erich Ramstetter, Ex-Stadtdekan von Ludwigshafen, wird die Totenmesse zelebrieren. Er hatte nach dem Selbstmord von Hannelore Kohl die Medienberichte über die CDU-Spendenaffäre für die Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes mit verantwortlich gemacht.

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