liebesbotschaften etc.
: Dr. Motte kämpft gegen den Elfenbeinturm

Anders sein, weitermüssen

Wie jedes Jahr wird Dr. Motte bei der Abschlusskundgebung der Love Parade an der Siegessäule eine Rede halten. Doch nachdem der Innensenator der Demonstration ihren politischen Status aberkannt und das Bundesverfassungsgericht dieses Urteil auch noch bestätigt hat, fühlen sich die Millionen Raver missverstanden, an den Rand gedrängt, als Minderheit. Entsprechend kämpferisch ist deshalb auch Dr. Mottes neue Botschaft, die vorab im Internet unter www.loveparade .de zu lesen ist und die wir hier vollständig dokumentieren.

loveparade 2001 – ihr könnt eine demonstration vielleicht verbieten, denn das haben wir von euch nicht anders erwartet. unsere bewegung könnt ihr aber nicht aufhalten. musik ist unsere sprache. das versteht ihr nicht. musik ist unser leben, kommt aus unseren herzen, bringt uns zusammen und öffnet uns neue wege. das wollt ihr nicht. ihr wollt kontrolle bis in unsere seele und schärfere gesetze, um uns zu diskriminieren. wir wollen einfach friedlich miteinander tanzen. ihr könnt nicht haushalten. wir aber organisieren uns selbst und schließen musikalische kooperationen. ihr im elfenbeinturm habt keinen kontakt zu uns. schaut her, wir sind auf der straße und zeigen, wie wir miteinander umgehen. wir kommen mit plattenspielern und spielen unsere schallplatten. ihr kennt keine lieder. ihr zwingt uns, die gerichte anzurufen, aber wer weiß schon, auf welcher seite die stehen. eure gerichte werden nur nach euren gesetzen urteilen. ihr habt auch keine moral, denn es geht euch nur um euren eigenen vorteil. wir sind mit unserer musik glücklich und wachsen zu einer weltweiten bewegung, die ihre eigenen rituale hat. ihr habt eure wurzeln vergessen. wir bauen darauf auf. wir sind hier – unter euch – aber unangreifbar. wir sind anders und müssen weiter.

DR. MOTTE