Jesus Christ!

Jesus-Parfum und und virtuelle Engelsbotschaften: PR -Kundschafter vermarkten die Nordelbische Kirche  ■ Von Vivien Rehder

Himmlisch duftendes Jesus-Parfum, T-Shirts mit frommen Sprüchen oder Choräle als Handymelodie – für trendbewusste Christen hat die Nordelbische Kirche einiges zu bieten. Hinter Ideen wie diesen steckt das kircheneigene PR-Büro Konzept Marketing Nordelbien. Das fünfköpfige Team aus Pastoren, professionellen Fundraisern und Journalisten hat sich zur Aufgabe gemacht, moderne Vermarktungsstrategien für die Kirche zu nutzen.

„Wir verstehen uns als Kundschafter“, sagt der Leiter der Einrichtung, Stefan Wolfschütz. „Da immer weniger Menschen von sich aus in den Gottesdienst kommen, versuchen wir, ihnen auf anderen Gebieten zu begegnen.“ Zum Beispiel im Internet: Auf der Seite Domusdomini.de wird der virtuelle Besucher von einem flügelschlagenden Engel begrüßt und kann sich ein stündlich wechselndes Gebet vortragen lassen. Fromme Handynutzer können sich gegen Gebühr verschiedene Choräle als Klingelton herunterladen oder Karten mit einem SMS-Segen für jeden Tag bestellen. „Weil man Segen nicht kaufen kann, empfehlen wir das als Geschenk für den kleinen Seelenhunger zwischendurch“, sagt Wolfschütz.

Außerdem bietet das Internetportal eine Palette von Merchandising-Produkten wie Weingläsern, Schmuckkreuzen, Baseball- Kappen oder dem himmlischen Jesusduft Cygnis 35. Gegründet wurde Konzept Marketing Nordelbien 1996 nach dem Kirchentag in Hamburg. Zur kirchlichen PR-Arbeit gehört auch die Organisation von Veranstaltungen, Unternehmensberatung und Sponsorenwerbung für alle Einrichtungen der Nordelbischen Kirche und der Diakonie. Zuständig für die Seelsorge ist Pastor Jens-Uwe Flügel.

Der ehemalige Sülldorfer Gemeindepastor will christlichen Glauben lebensnah und humorvoll vermitteln. „Das Leben ist ohnehin schon viel zu ernst“, meint der Pas-tor. Deshalb kommt er auch als Seelsorger gerne ausgefallenen Wünschen entgegen. Eine kirchliche Trauung mitten im Wald und eine Beerdigung mit Motorradkonvoi auf dem Friedhof gehörten zu seinen bewegendsten Erlebnissen, erzählt der 58-Jährige.