Furcht vor Flexibilisierung

■ Arbeitsniederlegung bei DaimlerChrysler

Etwa 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von DaimlerChrysler in Bremen haben gestern nach Auskunft des Betriebsrats gegen Bestrebungen der Werksleitung demonstriert, die Arbeitszeitregelungen in bestimmten Bereichen zu flexibilisieren. Es herrsche eine „Riesenwut“ in der Belegschaft, so ein Betriebsratsmitglied nach der eineinhalbstündigen Arbeitsniederlegung am gestrigen Vormittag. Die Protestierenden hatten sich vor dem Verwaltungsgebäude in Sebaldsbrück versammelt.

Von Seite der Arbeitgeber war lediglich zu hören, dass gegenwärtig Verhandlungen mit dem Betriebsrat laufen würden, die man zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht kommentiere. Mit dem so genannten VW-Modell, das den Gewerkschaften in der Region zunehmend Sorge bereitet (taz bremen vom 6. September), hätten die geplanten Veränderungen aber nichts zu tun, so ein Daimler-Chrysler-Pressesprecher. Vielmehr gehe es darum, angesichts der guten Auftragslage des Werkes die Schichtwechsel effektiver zu gestalten („Schichtentkoppelung“).

Ein Mitglied des Betriebsrates berichtete jedoch davon, dass für Teile der Belegschaft unter anderem regelmäßige Arbeit an Samstagen zur Diskussion stehen würde. Auch wollten die Arbeitgeber durchsetzen, dass künftig nachgearbeitet werden müsse, sofern die Mitarbeiter die angestrebten Stückzahlen in einer bestimmten Zeit nicht erreichten. hase