Name bekannt, Identität unbekannt

Das FBI veröffentlicht eine Liste mit den Namen der mutmaßlichen Flugzeugentführer. Zwei Inder mit Bolzenschneidern festgenommen. Zwei zerstörte Flugschreiber und ein Pass gefunden. Mohammed Atta hat in Spanien Spuren hinterlassen

WASHINGTON/BERLIN ap/taz ■ Die amerikanische Bundespolizei FBI hat die Namen von 19 mutmaßlichen Flugzeugentführern veröffentlicht, die nach bisherigen Ermittlungen an der Serie von Angriffen am vergangenen Dienstag beteiligt waren. Es sind alles arabisch klingende Namen. Nur zu einem Teil der Personen wurden weitere Angaben gemacht, und auch diese schienen noch nicht gesichert. Ein Großteil der Flugzeugentführer scheint aus Saudi-Arabien beziehungsweise den Vereinigten Arabischen Emiraten zu stammen und legal in die USA eingereist zu sein. Einer der mutmaßlichen Flugzeugentführer, der Student Mohammed Atta, der mehrerere Jahre in Hamburg gelebt haben soll, hat sich angeblich in diesem Sommer an der spanischen Mittelmeerküste aufgehalten. Die spanische Zeitung La Vanguardia berichtete, Atta sei Mitte Juli aus einem nordafrikanischen Staat kommend im Badeort Salou eingetroffen.

Inzwischen zeichnet sich auch die Wahrscheinlichkeit ab, dass mehrere der mutmaßlichen Attentäter in US-Basen eine Flugausbildung erhalten haben. Diese Hypothese kann aber nicht erhärtet werden, solange über die Identität der Gesuchten keine Klarheit besteht.

Zu den Festgenommen gehören auch zwei Inder, die nach FBI-Angaben „detaillierte Kenntnisse“ des Terrornetzwerks haben, das vermutlich hinter den Anschlägen auf das World Trade Center steckt. Die beiden Inder seien von Drogenfahndern in Texas aus einem Zug geholt worden, hätten große Mengen Bargeld sowie Bolzenschneider mit sich getragen.

Nach Angaben des FBI sind inzwischen mehr als 36.000 Hinweise auf die Attentäter eingegangen, die Polizei hat mehrere hundert Vorladungen ausgestellt. Zwei Haftbefehle wurden erlassen gegen „wichtige Zeugen“, bei denen Fluchtgefahr bestehe. 25 Personen wurden wegen Verletzung des Einwanderungsgesetzes festgenommen und verhört.

In der Nähe der eingestürzten Hochhaustürme wurde unterdessen der Reisepass eines der mutmaßlichen Hijacker gefunden. Der Fund löste eine intensive Suche nach weiteren Beweisstücken aus. Ebenfalls wurden zwei Flugschreiber gefunden: Eines stammte aus dem Jet, der ins Pentagon gerast war, der andere aus dem Flugzeug, das in Pennsylvania abstürzte. Nach Angaben des Justizministeriums waren beide jedoch so zerstört, dass sie zunächst zur Wiederherstellung an die Herstellerfirma zurückgeschickt wurden. ANT