Schmidt: Beiträge steigen

Die Bundesgesundheitsministerin rechnet mit Anstieg der Kassenbeiträge auf rund 13,8 Prozent. Kassendefizit: 5 Milliarden Mark. Sparpaket zur Entlastung verteidigt

BERLIN dpa ■ Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) rechnet bis Jahresende mit einem Anstieg der Kassenbeiträge von derzeit 13,6 auf durchschnittlich mindestens 13,8 Prozent. Dies sagte sie gestern. Angesichts eines Kassendefizits von fünf Milliarden Mark sprach sie von „großen Problemen“ und verteidigte ihr geplantes Sparpaket bei den Arzneiausgaben. Die Pharmaindustrie bekräftigte ihren Widerstand gegen die Sparpläne.

Schmidt will die Krankenkassen bei den Arzneiausgaben kurzfristig durch ein Maßnahmenbündel entlasten. Der entsprechende Gesetzentwurf soll am Freitag in den Bundestag eingebracht werden. Schmidt erhofft sich von dem Paket Einsparungen von 2,7 Milliarden Mark. Die Krankenkassen erwarten dagegen eine geringere Entlastung.Nach den Plänen von Schmidt sollen Kassenpatienten künftig mehr preiswertere Arzneien bekommen. Dazu sollen die Apotheker verpflichtet werden, unter den wirkstoffgleichen das günstige Mittel herauszusuchen, wenn der Arzt nicht ausdrücklich auf einem bestimmten Medikament besteht. Auch sollen die Pharmafirmen die Preise für jene Kassenarzneien, die nicht unter Festbeträge fallen, für 2002 und 2003 um vier Prozent senken. Betroffen wären vor allem patentgeschützte Mittel. Die Apotheken sollen den Kassen künftig einen Rabatt von sechs Prozent gewähren müssen.