US-Regierung warnt

Ashcroft: „Glaubwürdige Informationen“ über Anschläge in den nächsten Tagen. BKA: Deutschland nicht betroffen

WASHINGTON/BERLIN rtr ■ Die US-Regierung hat ihre Bürger vor weiteren Anschlägen in den nächsten Tagen gewarnt, für die es nach den Worten von Justizminister John Ashcroft „glaubwürdige Informationen“ gibt. Ashcroft machte keine näheren Angaben, auf welche Informationen sich seine Warnungen vor weiteren Anschlägen stützen. Aus Regierungskreisen verlautete lediglich, die Informationen deuteten auf die Organisation Bin Ladens hin, die al-Qaida.

Der Direktor der US-Bundespolizei FBI, Robert Mueller, sagte, die vorliegenden Informationen ließen offen, welcher Art die Anschläge und deren Ziele sein könnten. Er habe keine Hinweise, dass die Warnung im Zusammenhang mit den in den USA aufgetauchten Briefen stehe, die Milzbranderreger enthielten. Die US-Regierung hatte bereits am 11. Oktober eine ähnliche Warnung wie die vom Montag herausgegeben. Mueller sagte, sie habe möglicherweise dazu beigetragen, dass damals keine Anschläge verübt worden seien.

Das Bundeskriminalamt (BKA) verfügt nach eigenen Angaben weiter über keine Hinweise auf geplante Anschläge in Deutschland. Ein BKA-Sprecher sagte angesichts der Anschlagswarnung der US-Regierung, die Einschätzung der Gefährdungslage in Deutschland habe sich in den vergangenen Wochen nicht geändert. Hinweise auf konkrete Anschläge lägen seiner Behörde nicht vor. Vergangene Woche hatte der Bundesnachrichtendienst (BND) erklärt, er rechne mit weiteren Anschlägen, von denen auch Deutschland betroffen sein könnte. BND-Präsident August Hanning hatte erklärt, Ankündigungen Ussama Bin Ladens würden sehr ernst genommen. Das BKA wertet Informationen aus den Bundesländern aus und bereitet sie zu einem Gefährdungslagebericht auf, der wiederum den Ländern als Grundlage für Vorsichtsmaßnahmen dient.