Rot und Blau für Bremen

60 Millionen für Stadthallenausbau?

Die Bremer Stadthalle will sich fit machen, um weiter gegen die norddeutsche Großhallenkonkurrenz anstinken zu können. Noch nimmt Geschäftsführer Claus Kleyboldt für die „Stadthalle Bremen Veranstaltungsgesellschaft“ in Anspruch, unter den norddeutschen Hallen die Nummer eins zu sein.

Gestern schwarzmalte er allerdings, Bremens Stadthalle drohe neben der neuen Konkurrenz in Hamburg und Hannover in die „dritte Liga“ abzusteigen.

Keine Britney Spears und keine „Night of the Proms“ mehr? Um dieses Schicksal abzuwenden, startete die Veranstaltungsgesellschaft jetzt eine “Qualitätsoffensive“ - unter anderem mit einem neuen Outfit: Die Stadthalle heißt zwar immer noch so, nennt jetzt aber in ihrem rot-blauen Logo ihren Standort und sich selbst „Ereignismacher“.

Außerdem hofft Kleyboldt auf ein“,Nikolausgeschenk“: Die Wirtschaftsförderausschüsse wollen, laut Kleyboldt, am 6. Dezember Geld für eine Aufstockung um 3.700 Plätze locker machen. Der Geschäftsführer zeigte sich zuversichtlich: Schließlich seien bereits im Februar 2001 rund 2,5 Millionen Mark für die Planung bewilligt worden. „Und seitdem hat sich die Regierung nicht geändert. Wenn wir das Geld für den Ausbau jetzt nicht bekämen, wäre dieses Geld verloren“. Von der Summe sei eine „Machbarkeitsstudie“ entstanden, die für die Stadthallenaufstockung 60 Millionen Mark Finanzbedarf errechnet habe.

Dass Kleyboldt mit seiner „Qualitätsoffensive“ ausgerechnet jetzt an die Öffentlichkeit geht, da der Koalitionsausschuss 10 Millionen Mark mehr für Bremenwerbung beschlossen hat, sei allerdings reiner Zufall. aro