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Die Gymnasiastin

„Ich nehme am LER-Unterricht teil.“ Nach zweiwöchiger Bedenkzeit zu Beginn ihres ersten Gymnasiumsjahres hat sich die 13-jährige Hanna Maier entschieden. Der Entschluss der Brandenburgerin für das Fach Lebenskunde-Ethik-Religion und damit gegen den Religionsunterricht an ihrer Schule kommt aus dem Bauch. Ihre Eltern sind, wie drei Viertel der Brandenburger, Atheisten. Auch dass bisher LER im Gegensatz zu Religion zensiert wird, ist für sie kein Kriterium. Wohl aber, dass sie die LER-Lehrerin nach erstem Augenschein sympathischer als den Religionslehrer findet und dass Schüler höherer Klassen ihr geraten haben, LER zu belegen. „Zurzeit behandeln wir das Thema Freundschaft“, berichtet die Oranienburgerin über ihre ersten Monate LER, „über Religion haben wir bisher kaum gesprochen.“

Ihr Schulleiter Uwe Seidler will nicht bestätigen, dass Religion, wie von den klagenden Kirchen beanstandet, oft in den Rand- und damit den typischen Schwänz-Stunden gegeben wird. Am F. F. Runge Gymnasium werden LER und Religion zeitgleich unterrichtet. 15 bis 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler der 7. bis 10. Klassen wählen Religion. Projekttage, etwa Besuche von Moscheen oder Synagogen, unternehmen beide Kurse auch gemeinsam. AM