Zurück auf Los

Seit 776 v. Chr. sind Olympische Spiele überliefert. Die männlichen Teilnehmer kamen aus allen griechischen Stadtstaaten und Kolonien. Der Olympische Friede (Einstellung aller Kriegshandlungen) galt nur für Teilnehmer und Zuschauer in Olympia, dem Ort der Spiele.

648 v. Chr. wird als neue Disziplin das Pankration eingeführt. Bei diesem totalen Kampf war fast alles erlaubt, auch das Gliederausrenken und ein Tritt ins Gemächt des Gegners.

Die antiken olympischen Sportarten können ihren Ursprung in der militärischen Ausbildung nicht verleugnen. Nach Aristoteles gibt es zwei Methoden der Kriegsausbildung: das spartanische System, die Jugend zu drillen, und das athletische Training.

Dem antiken Sportbetrieb war nichts von dem fremd, was auch den Sport von heute kennzeichnet: Preisgelder, Mäzene, subventionierte Trainingszentren, Bestechung und Einnahme verbotener Substanzen – und auch die Neigung, sportlich talentierte Sklaven einzubürgern.

393 n. Chr. wurden die Olympischen Spiele vom römischen Kaiser Theodosius I. abgeschafft. Der frisch bekehrte Christ sah in den Spielen eine heidnische Hinterlassenschaft.

1896 wurden die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in Athen abgehalten. Die Stadt hatte zunächst abgelehnt und sich mit der Ehre erst abgefunden, als private Mäzene den Bau des Stadions finanzierten.

In Athen fand 1896 auch der erste Wettbewerb im Marathonlauf statt, und zwar auf der Originalstrecke von 490 v. Chr. Es siegte der Hirte Spiridon Louis. Der Dritte hatte geschummelt und sich eine Teilstrecke im Pferdewagen genehmigt.

1936 begann der Brauch, das olympische Feuer in Olympia zu entzünden und per Staffellauf zum jeweiligen Olympiaort zu expedieren. Die Idee stammte von Joseph Goebbels, gefackelt wurde erstmals 1936 in Garmisch-Partenkirchen und Berlin.

Im September 1990 weinte ganz Griechenland. Athen kandidierte für die Jubiläumsspiele von 1996 und unterlag mit 35:51 Stimmen gegen Atlanta. Die Griechen glaubten sich von Coca-Cola verkauft und tranken monatelang nur noch Pepsi. Im September 1997 bewarb sich Athen abermals und erhielt für 2004 gegen Rom und Kapstadt das Plazet.

Seit Mai 2000 steht Gianna Angeloupoulos-Daskalaki an der Spitze des Organisationskomitees für 2004. Insider und das griechische Volk glauben, dass sie ganz allein die Entscheidung für Athen bewirkt hat, weil sie eine Vertraute des damaligen IOC-Präsidenten Juan Antonio Samaranch ist.

IOC-Kontrolleur Dennis Oswald hat bei seiner letzten Inspektion in Athen Alarm geschlagen. 15 von 41 Bauvorhaben sah er Mitte Januar stark im Verzug. Weitere zehn liegen noch erheblich hinter dem Zeitplan.

In den vergangenen Jahren hat das Athener Organisationskomitee Dutzende leitende Mitarbeiter gefeuert. Auch die Regierung fand in den Ministerien, die wichtige (olympische) Aufgaben vernachlässigt haben, immer wieder Sündenböcke. NK