Eine Leiche macht noch keinen Frieden

Angolas Rebellenführer Jonas Savimbi ist tot. UNO hofft auf Ende des Krieges. Angolaner verhalten sich abwartend

BERLIN taz ■ Nach dem gewaltsamen Tod von Angolas Rebellenführer Jonas Savimbi hoffen Politiker weltweit, dass Afrikas ältester Krieg jetzt ein Ende findet. UN-Generalsekretär Kofi Annan sagte, er hoffe, dass „alle Parteien aus der Lage Vorteil ziehen werden, um den Friedensprozess voranzubringen“. Ähnlich äußerten sich die USA, Südafrika und Portugal.

Regierung und Unita-Rebellen in Angola verhielten sich abwartend. Die Regierung wiederholte ihre übliche Aufforderung an die Unita, die Waffen niederzulegen. Man habe alle denkbaren Konzessionen gemacht, sagte die Regierungspartei MPLA. Die Unita-Rebellen sagten, es liege an der Regierung, eine Friedensinitiative zu starten.

Mögliche neue Initiativen erhofft man sich von der gegenwärtigen Reise des angolanischen Präsidenten Eduardo dos Santos nach Portugal und in die USA. Am Dienstag soll er US-Präsident George Bush treffen. Die USA sind Hauptabnehmer von Angolas Erdöl, das die Haupteinkommensquelle der angolanischen Regierung darstellt. Zugleich haben die regierenden US-Republikaner alte Beziehungen zu den Unita-Rebellen. Daher kommt den USA jetzt entscheidender Einfluss zu. D. J.

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