Kein Konzept fürs Ami-Center

Nach drei Jahren Beratungen sind Sinn und Zweck des Bremer United-States-Center (BUSC) nach wie vor unklar

Es war ein Lieblingskind von Bürgermeister Henning Scherf (SPD): Das Bremer United-States-Center (BUSC), 1999 vom Senat beschlossen, sollte Konsulats-Vertretung, Sprachschule, Kulturinstitut und Wirtschaftsinformations-Zentrum zugleich sein, die Verbindungen zwischen Bremen und den Vereinigten Staaten stärken und dem der SPD gehörenden „Haus Vorwärts“ in der Sandstraße zu neuem Glanz verhelfen. Ob, wann und wie das Vorhaben je realisiert werden wird, steht jedoch nach wie vor in den Sternen. Über das Konzept für das Ami-Zentrum sind sich Senatskanzlei, Wirtschaftsressort und die Bremer Handelskammer auch nach drei Jahren noch nicht einig. „Da muss noch daran gearbeitet werden“, gibt Senatssprecher Klaus Schloesser offen zu.

Schuld an der Verzögerung, sagt der im Wirtschaftsressort mit der Sache betraute Klaus-Wilhelm Timm, sei in erster Linie die Bremer Investitions Gesellschaft (BIG). Die gehe seit der Übernahme der Bremer Business International (BBI) Anfang letzten Jahres verstärkt in Nordamerika auf Werbetour, um Unternehmen zur Ansiedlung in Bremen zu bewegen. Jetzt diskutieren Senatskanzlei, Wirtschaftsressort und Handelskammer darüber, was an möglichen Aufgaben für das BUSC sinnvollerweise noch übrig bleibe. Timm: „Die ursprünglich geplante Wirtschaftsplattform wird es so nicht mehr geben können – die braucht man nicht mehr.“ In der Aufgabenbeschreibung für das BUSC, die der Senat im Juni 2000 verabschiedet hatte,war von Firmenakquisition im Ausland allerdings nie die Rede gewesen.

Unklar bleibt in jedem Fall, wer die „gute Innenstadtadresse“ für amerikanische Kontakte in Bremen eigentlich bezahlen soll. Abgesehen von den jährlichen Unterhaltskosten für das Zentrum müsste zunächst das nach wie vor als Standort gehandelte „Haus Vorwärts“ erworben und saniert werden Die Kosten hierfür wurden zuletzt auf knappe fünf Millionen Euro geschätzt. hoi