Rot

2000er Kékfrankos, vom Weingut Gabor Szende, Region Villány, Ungarn, 6,90 Euro ab Weinhandlung „Weinlese“, Berlin

Als kürzlich der ungarische Botschafter zum Essen lud und einige heimische Spitzenweine vorstellte, fiel ein Wein ganz besonders auf – weil ihn niemand kannte. Neben den eindrucksvollen Rotweinen der berühmten Stars der ungarischen Weinszene wie Attila Gere behauptete sich Gabor Szendes „einfacher“ Kékfrankos (Lemberger).

Die Nachverkostung bestätigte das Potenzial: Granatrot, dicht, mit pupurnen Reflexen schimmert der Villány im Glas. Eine intensive erste Nase offenbart den Duft nach schwarzen Beeren und etwas Süßholz. Nach mehr Luftkontakt präsentiert sich ein leicht animalischer Wein, dessen dunkle Frucht mit Würznoten (Nelken) bereichert wird. Diese Aromatik wiederholt sich im Geschmack, der mit kräftiger Attacke einsetzt. Rund, harmonisch, mit sehr schönen Tanninen bei mittlerem Abgang.

Ein sehr gut strukturierter und tatsächlich feurig glutvoller Ungar aus der spannenden Villány-Region, die noch immer ein Geheimtipp ist. Oberschnäppchen! Unbedingt dekantieren.

Speisen: Nein, kein Gulasch, es darf schon ein Filetsteak sein.

Bezug: Sechserkarton inklusive Verpackung und Porto für 47,30 Euro, Zwölferpack für 84,50 Euro. Weinhandlung „Weinlese“, Crellestraße 43, 10827 Berlin, Ffax und Fon (0 30) 7 81 71 48. Berliner Leser können den Wein zu folgenden Öffnungszeiten kaufen: Donnerstag/Freitag, 15 bis 19 Uhr, Samstag, 10 bis 16 Uhr. Für Selbstabholer gibt es weiteren Preisnachlass.

Weiß
2001er Riesling Steinbügel-Seefeld, Qualitätswein trocken, Schlossweingut Graf Hardegg, Weinviertel, Österreich, 8,20 Euro ab Weingut

Das Schlossweingut Graf Hardegg zählt zu den österreichischen Topbetrieben und war im Juni für den Wettbewerb „Winzer des Jahres“ nominiert worden. Der Eiswein des Weinguts wurde beim internationalen Wettbewerb „Best of Sweet“ als bester Süßwein unter siebenhundert angestellten Flaschen ausgezeichnet.

Wir haben für unsere Leser allerdings einen im Edelstahl kühl vergorenen, trockenen Riesling aus dem „Steinbügel“ ausgewählt, der schon in der Nase mit seinen reifen Pfirsicharomen und einem blitzsauberen, sehr dichten Auftritt bezaubert. Im Geschmack zeigen sich große Reife und eine kraftvolle Statur bei gleichzeitig feinem Schmelz. Durchaus Finesse. Lebhaftes Finish. Ein wirklich beeindruckender Wein mit gewaltigem Körper, der dennoch nicht erschlägt, sondern immer zivilisiert und lebhaft bleibt. Der Spitzenriesling aus dem Weinviertel zeigt erneut, dass dort jenseits der Heurigenschoppen große Weine wachsen können. Guter Preis! Leider ist der Versand nach Deutschland nicht eben billig. Das Weingut hat die Hälfte der Transportkosten übernommen.

Speisen: Wie wär’s mit einem Huhn mit Ananascurry?

Bezug: Sechserkarton inkl. Porto und Verpackung für 55,70 Euro, Zwölferpack für 106,40 Euro beim Weingut Schloss Hardegg. Fon 0043 29 43 22 03, Fax 0043 29 43 22 03 10, E-Mail: office@hardegg.co.at