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Schmutziger Krieg

Mit der Einheit 731 sorgte die kaiserliche japanische Armee im Bereich der biologischen Waffen für eine Entwicklung, die im Zweiten Weltkrieg weder von den europäischen Achsenmächten noch von den Allierten verfolgt wurde. Die grausamen Experimente an Menschen und die ausgiebigen Feldversuche in China verhalfen den Japanern bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zu einem beachtlichen Vorsprung in der biologischen Kriegführung.

Die Leiter der Einheit 731 gaben später fast sämtliche Forschungsunterlagen an die USA weiter. Sie gelten gemeinhin als die Grundlage der Entwicklung biologischer Kampfstoffe in den USA. Obwohl der größte Teil der Unterlagen laut US-Angaben Mitte der 50er-Jahre wieder an Japan zurückgegeben wurden, sind die Dokumente bis heute nicht öffentlich zugänglich.

Inzwischen sind die Arsenale für biologische Waffen weltweit auf mehr als das Hundertfache gewachsen. Japan besitzt offiziell keine biologischen Waffen, da es sich seit Ende des Zweiten Weltkriegs zu einer pazifistischen Verfassung bekennt. AKU