Freezers brauchen Fernwärme

Mit dem Umzug aus München haben die Hamburger Eishockeyspieler eine organisatorische Offensive bewältigt. Sportlich schlittert bei den Gefrierschränken der Puck noch nicht so sicher übers Eis: 1:5 bei den Krefeld Penguins

„Die Hamburger können stolz auf diese Mannschaft sein“ ist sich Sean Simpson, Headcoach der Hamburg Freezers, selbst nach der 1:5-Auftaktniederlage gegen den Dritten der Vorsaison aus Krefeld sicher. Nach vielen Unwegsamkeiten mit dem Umzug seines Teams von München nach Hamburg war es keine leichte Aufgabe, binnen kurzer Zeit ein Team für die begonnene Eishockey-Saison aufzubauen.

„Andere Teams waren schon mitten in der Vorbereitung, als wir noch gar nicht wussten, wo wir demnächst spielen“, so der Coach, ohne es als Entschuldigung für die klare Niederlage gelten zu lassen. Genauso wenig wie die kurze Eingewöhnungszeit, die wenig ernstzunehmenden Testspiele, so wie das schwere Auftaktprogramm. „Wir sind eine starke Mannschaft, unser Saisonziel sind ganz klar die Playoffs.“

Ob das hanseatische Sportpublikum auftaut, dürfte vor allem von dem Saisonstart des Teams abhängen. Das sieht auch Boris Capla, Geschäftsführer der Freezers, ähnlich. „Wir müssen zusehen, dass wir in der Tabelle nicht zu sehr abrutschen“, warnt er angesichts einer in der DEL einzigartigen Serie von zwölf Auswärtsspielen hintereinander. Erst dann können ab Mitte November die Heimspiele in der Color Line Arena ausgetragen werden. Mehr noch als die Mannschaft hatte die Geschäftsleitung der Freezers mit der kurzen Vorbereitungszeit zu kämpfen. Neben einem Trikotsponsor fehlt es auch an Personal auf der Geschäftsstelle. „Wir mussten erst mal Strukturen schaffen, das ist in nur sechs Wochen gar nicht zu bewältigen“, zeigt sich Capla aber dennoch mit dem derzeitigen Stand der Entwicklungen zufrieden. Aus organisatorischer Sicht konnte dem Team demnach gar nichts besseres passieren als der verspätete Heimspielauftakt Anfang November.

Karten für die ersten Heimspiele sind ab dem 9. September erhältlich und kosten ab 13 Euro aufwärts. Mit einem sogenannten „November-Abo“ für die ersten vier Heimspiele will man die Hamburger Eishockeyfans richtig heiß machen auf die „Eisschränke“. Die Arena selbst ist ein wichtiger Bestandteil des bestehenden Vermarktungskonzepts, so Marc Drenkhahn von der vermarktenden Upsolut Event GmbH. Dieses architektonische Schmuckstück sogar den heimlichen Star der Freezers zu nennen, so weit wollte Drenkhahn jedoch nicht gehen. FRANK SCHLIEDERMANN

Krefeld Penguins - Hamburg Freezers 5:1 (1:0, 1:1, 3:0) Zuschauer: 4057