Ermittlungen gegen Swiss Life

BERLIN taz ■ Behörden in Zürich ermitteln gegen die früher sehr angesehene Schweizer Lebens- und Rentenversicherung Swiss Life. Es geht um einen geheimnisvollen Investmentfonds, der innerhalb des Konzerns eröffnet wurde und von dem die Finanzaufseher glauben, dass hohe Manager über komplizierte Verträge ebenso hohe Profite eingestrichen haben. Die Untersuchung könne drei Jahre dauern, so gestern der zuständige Zürcher Staatsanwalt. Die Swiss Life steht vor einem Scherbenhaufen: Die angestrebte internationale Expansion war finanziell ein Fiasko, der Aktienkurs fiel in diesem Jahr um 80 Prozent. Nach zwei Affären um Bilanzen ging der Vorstandschef Roland Chlapowski. Und das alles, während der Konzern ab morgen gut 800 Millionen Euro frisches Kapital einsammeln will. Sollte die Kapitalaufnahme fehlschlagen, fürchten Pessimisten sogar einen Kollaps des Konzerns. Das wäre nicht nur ein Schlag für die Schweizer Finanzwelt, sondern auch für die Renten vieler Schweizer: Die Swiss Life ist laut der britischen BBC der größte private Rentenversicherer des Landes. REM