: Arbeit um jeden Preis?
betr.: „Gezeitenwechsel“, von Warnfried Dettling, taz vom 27. 5. 05
Das ist ja wieder mal neoliberale Propaganda vom Feinsten. Hier wird mal wieder der alte Arbeitswahn gepredigt: Arbeit um jeden Preis. Hier wird von einem geringeren Kuchen geschrieben, den es zu verteilen gibt. Das dieser Kuchen durch Steuergeschenke immer kleiner wird, wird verschwiegen. Dass die neoliberale Politik in Südamerika, aber auch in Großbritannien zu katastrophalen Ergebnissen geführt hat, wird auch nicht weiter erwähnt. Arbeitslose und prekär Beschäftigte sind nur deshalb bereit, auf Arbeitnehmerrechte für einen Arbeitsplatz zu verzichten, weil die Sozialleistungen zusammengestrichen wurden.
Vernünftig wäre es, die Arbeitslosen in die Lage zu versetzen, auf die neuen schönen Arbeitsplätze, die häufig nur noch Ausbeutungsplätze sind, zu verzichten. Und dass Merkel mit Zustimmung des Wählers den Sozialstaat zertrümmert, ist schon eine gewagte These. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Wähler irgendwas wählen, weil sie kein Vertrauen mehr in die Demokratie haben, aber aus Pflichtbewusstsein noch zur Wahl gehen. UWE SAFIKA