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Aoun umzingelt Gegner

■ Geagea ruft Mitterrand um Hilfe an / Ärzte operieren bei Kerzenlicht / 350 Tote, 17.000 Verletzte / Gefechte dauern an

Beirut (ap) - Die Lage in Beirut wird nach neun Tagen fast ununterbrochener Gefechte zwischen den Streitkräften des Generals Michel Aoun und der Christenmiliz, Forces Libanaises (FL), des Kommandeurs Samir Geagea zunehmend trostloser. Nach Auskunft der Polizei sind bei den Kämpfen um die Vorherrschaft im christlichen Kernland bis zum Mittwoch morgen 350 Menschen getötet und 1.700 verletzt worden.

In den Krankenhäusern ist es nur noch möglich, bei Kerzenlicht zu operieren. Dieselöl für die Notstromaggregate ist nicht mehr vorhanden. Wegen des Stromausfalls müssen auch die sonst gekühlten Leichenhallen geleert und die Toten in Massengräbern bestattet werden. Die Vorräte an Antibiotika und anderen Medikamenten schwinden.

Während Aoun seine rund 20.000 Soldaten für neue Gefechte gegen die in hoffnungsloser Position kämpfenden und von Nachschublinien endgültig abgeschnittenen rund 6.000 Mann Geageas umgruppierte, erklärte der französische Staatssekretär für Menschenrechte, Bernard Kouchner, er hoffe etwa 20 schwerverwundete Opfer aus dem Hotel Dieu für eine Versorgung im moslemischen Teil Beiruts oder in Frankreich evakuieren zu können.

Geagea hatte am Dienstag abend den französischen Staatspräsidenten Fran?ois Mitterrand um Hilfe angerufen und ihn gebeten, dem Massaker im Libanon Einhalt zu gebieten.

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