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Antiaufklärung pur

betr.: „Management der Triebe“, taz.mag vom 21./ 22. 4. 01

[...] Der Aufruf zur neuen Schamhaftigkeit ist Antiaufklärung pur. [...] Der öffentlichen Sexdebatte im Fernsehen fehlt nicht die Scham, sondern der Respekt vor den Menschen, deren tatsächliches oder erlogenes Intimleben diskutiert wird.

Der Weg zur richtigen Partnerwahl führt über die Kenntnis der Zusammenhänge zwischen Freundschaft, Partnerschaft und Solidarität, über die Beschäftigung mit Liebe, Lust und Leidenschaft und über viele andere Pfade der Erkenntnis. Basiswissen über biologische Zusammenhänge ist in der Sexualität ebenfalls recht förderlich. Die Scham behindert die vernünftige Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, der Umwelt und den möglichen Sexualpartnern. Die medienöffentliche Debatte über Sexualpraktiken und Beziehungsdramen wird kein aufgeklärter Mensch ernst nehmen können. Gerade deshalb ist Aufklärung und nicht Verklärung wichtig. [...] ACHIM BRAUER, Bergheim

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