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Archiv-Artikel

nicht verpassen! Anti-Wortmann

„Finale“, 0.00 Uhr, ZDF

Jetzt ist aus der Hamburger doch wieder eine Münchner Geschichte geworden, wie sie Klaus Lemke typischer nicht inszenieren könnte. Fast wie früher war er Ende Juni wieder Star der „Leute“-Kolumne der Münchner Abendzeitung. Denn der Grimme-Preis-Träger und Kult-Regisseur kam mit seiner Hauptdarstellerin Saralisa Volm „ungebeten“ (AZ) zum Münchner Filmfest „und stänkerte“. Mit Plakaten, auf denen stand „Ströhl [Chef des Filmfests; Anm. d. Red.] raus, ‚Finale‘ rein“ – „Finale“, sein Film, in dem es laut AZ „ausschließlich um Sex geht“. Um die WM 2006 geht es aber auch. Das ergibt eine andere Art des „Public Viewing“, und daher hat Lemke recht, wenn er „Finale“ als den Anti-Sönke-Wortmann-Film über die WM bezeichnet. Lemke selbst sagt, es sei „die bittersüße Liebesgeschichte zwischen einer 26-jährigen Schauspielerin am Anfang ihrer Karriere und einem 21-jährigen Callgirl am Ende ihrer Ehe“. Diese Geschichte lässt den Ausnahmezustand des Sommers 2006 in unvergleichlicher Weise in Hamburg wiedererstehen. Indem sie auch jenen Ausnahmezustand in unvergleichlicher Weise wiedergibt, den zu erleben Sex nicht mehr ausreicht, weshalb unabwendbar Liebe ins Spiel kommt. BRIGITTE WERNEBURG