: Ansturm auf Gauck-Behörde: Formulare vergriffen
Berlin (dpa) — Am zweiten Tag nach Öffnung der ehemaligen Archive des DDR-Staatssicherheitsdienstes ist es gestern zu einem Ansturm von Antragstellern in Berlin gekommen. Besucher, die ihren Antrag direkt bei der Zentrale des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes im Bezirk Mitte abgeben wollten und von der Behörde noch die notwendige Beglaubigung ihres Personalausweises brauchten, warteten stundenlang. Nach offiziellen Angaben wurden bis zum frühen Nachmittag rund 3.000 Antragsvordrucke verteilt. Im Lesesaal sahen — wie schon am Donnerstag — prominente Bürgerrechtler wie Bärbel Bohley, Gerd Poppe oder Vera Wollenberger ihre Stasi- Dokumente ein. Neu hinzugekommen war am Freitag die Lyrikerin Sarah Kirsch. In Außenstellen der Gauck-Behörde in den neuen Bundesländern ging der Vorrat an Antragsformularen am Freitag zur Neige oder war bereits vergriffen.
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