: Anschlag auf Atomstrom–Leitung
Sinsheim (ap) - Vermutlich militante Atomkraftgegner haben nach Polizeiangaben am frühen Montagmorgen bei Sinsheim eine Überlandleitung der Badenwerke unterbrochen, die Strom aus dem Kernkraftwerk Obrigheim führt. Wie ein Sprecher des baden–württembergischen Landeskriminalamts mitteilte, sägten die Täter einen Strommast um, der im Umstürzen sechs weitere Masten zu Boden riß. Der Anschlag in der Gemarkung Waibstadt zog noch Autounfälle nach sich, da ein Mast auf eine Landstraße stürzte und die Fahrbahn blockierte. Zwei Autofahrer fuhren Polizeiangaben zufolge auf das Hindernis auf, einer zog sich Verletzungen zu. Nach Angaben der Badenwerke beläuft sich der Sachschaden auf rund eine Million DM. Aufgrund der Ausführung und ähnlicher Anschläge werde ein politischer Hintergrund angenommen, so das Landeskriminalamt in Stuttgart, das die Ermittlungen übernommen hat. Die Ermittler vermuten die Täter im „militanten Umfeld“ von Atomkraftgegnern, da die unterbrochene Leitung Strom aus dem 20 Kilometer entfernten Kernkraftwerk Obrigheim am Neckar führe. Ein Bekenneranruf oder -schreiben sei bis zum Mittag noch nicht eingegangen. Zeugenaussagen zufolge soll ein orangefarbener VW– Bus in Zusammenhang mit dem Anschlag gesehen worden sein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen