: Angst vor Überfischung
■ Neues Fischereiabkommen zwischen EU und Marokko steckt in der Sackgasse
Brüssel (AFP) – Die Verhandlungen zwischen der EU und Marokko über Fischfangquoten im Mittelmeer stecken in einer Sackgasse. „Es gibt tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten“, sagte die italienische EU-Kommissarin für Fischerei, Emma Bonino. Ein Abkommen für den 1. September sei unwahrscheinlich.
Seit dem 11. August verhandeln die EU und Marokko über ein neues Fischereiabkommen, das drei Jahre gelten soll. Das jüngste Abkommen stammte von 1992 und war im April ausgelaufen. Marokko und die EU streiten sich über die Quoten für Garnelen und Tintenfische. Marokko will die bisherige Menge (insgesamt 82.000 Tonnen) aus Angst vor einer Überfischung seiner Küstengewässer deutlich kappen. Spanien und Portugal, die über die größte EU- Fischfangflotte im Mittelmeer verfügen, lehnen dies ab.
Bei den Verhandlungen in Brüssel geht es außerdem um die Anlandung des Fischfangs in marokkanischen Häfen, die Zahl der marokkanischen Seeleute auf den Fischtrawlern der EU sowie um die Kontrollen der Fischfangquoten. Während die EU schriftlich die Punkte festhalten will, über die bereits Einigung herrscht, will Marokko erst dann ein Abkommen fixieren, wenn alle Punkte geklärt sind. Seit Anfang dieses Jahres trafen sich EU und Marokko bislang zu sechs Verhandlungsrunden über den Fischereistreit.
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