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Angst vor AIDS bei der Polizei

Düsseldorf (dpa) - Die Polizeibeamten in Nordrhein–Westfalen wissen nach den Worten des Landesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei, Klaus Steffenhagen, nicht, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie in Kontakt zu AIDS–Infizierten geraten. Daß die von AIDS verursachten Probleme bei der Polizei mittlerweile „eines der heißesten Diskussionsthemen“ sind, sei ihm von den Polizeistationen ganz Nordrhein–Westfalens berichtet worden. Im Polizeipräsidium einer Großstadt würden zwei Beamte von ihren Kollegen „geschnitten“. Sie hatten vor einigen Wochen bei einem Unfall Kontakt mit AIDS–Infizierten. Die dünnen Schutzhandschuhe seien ungeeignet, Blutkontakt mit anderen Personen zu verhindern. Ferner gebe es in den Streifenwagen keine Spezialgeräte für künstliche Beatmung am Unfallort. „Ungewöhnlich betroffen“ reagierte Innenminister Schnoor auf die Vorwürfe von Steffenhagen. Sein Sprecher Reinhard Schmidt–Künzel erklärte, bei den vielen Gesprächen des Ministers mit der GdP habe Steffenhagen „kein einziges Mal auf diese Kritikpunkte hingewiesen“. Hier werde mit der schweren Krankheit AIDS „in reißerischer Aufmachung“ Angst geschürt, anstatt durch Aufklärung die Angst zu nehmen. FORTSETZUNG VON SEITE 1

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