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Angst gespürt-betr.: "Bayern säubert "Lindenstraße", taz vom 12.10.88

betr.: „Bayern säubert 'Lindenstraße'“, taz vom 12.10.88

Es leuchtet mir ein, daß der Gauweiler sich über das Wort Faschist aufregt. (...)

Ich habe die wahnsinnigen, höchst gefährlichen Ideen von Gauweiler und ihre Umsetzung sehr genau verfolgt. Ich habe als Ausländerin Angst gespürt, eine andere Angst als sonst. Ich habe mir gedacht, was passiert mit den Ausländern, wenn dieses System die eigene Bevölkerung schon wegen einer der schlimmsten Krankheiten unserer Zeit (beziehungsweise eine der tragischsten und traurigsten Krankheiten) so verfolgt und demütigt. Wir müssen es uns immer wieder vor Augen halten: Es geht um eine Krankheit, keine Waffenschieberei, politische Intrige, Steuerhinterziehung, Celler Loch, Meineid, NS-Vergangenheit, die verfolgt und bestraft werden sollten, ja sollten...

Gauweiler und Co. sollten in sich gehen, wieder menschlich werden, das heißt, die wahren Gesetzesbrecher verfolgen und nicht kranke Menschen. Dann könnte mensch erst dieses schreckliche Wort Faschist im Zusammenhang mit dieser Behörde nicht mehr verwenden müssen.

Soad Farah, Berlin

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