: Angriff der Frühblüher
Es ist fast zu spät. Eigentlich, so Charité-Allergologe Dr. Marcus Maurer, hätten die Heuschnupfenpatienten, die ihm seit Februar „die Tür einrennen“, sich schon im Herbst hypersensibilisieren lassen müssen. Hatschi. Jetzt geht es auch für Allergiker richtig los: Die hinterhältigen Pollen fliegen wieder und sorgen wie jedes Jahr für Hasel-Hass und Birken-Bashing. In Berlin terrorisieren vor allem jene Frühblüher, zu denen auch Buche und Erle zählen, Augen, Nase und Rachen geplagter Frühlingsmuffel. Ohne Impfung sei man echt bald dran, so Dr. Maurer. Denn je toller das Wetter, desto doller das Schniefen. „Wir erreichen bald die Höhephase“, glaubt Dr. Maurer. Und, so überraschend es klingt, auch die ersten Fälle von Sonnenallergie treten auf. „Die Leute sind unvorsichtig mit den wenigen Sonnenstrahlen, die Haut, die eine schwere Zeit hinter sich hat, ist daran nicht mehr gewöhnt.“ Die Charité päppelt aktuell aber nicht nur Frühjahrsopfer auf. Auch so genannte Kälteallergiker brauchen nach der langen Sibirienzeit noch immer Hilfe. Eigentlich sind wir ja alle auf Kälte allergisch, aber die wahre Kälteallergie – die Kälteurtikaria – sorgt bei niedrigen Temperaturen für üble Juckreize und Hautausschläge. Wer darunter leidet, kann sich uneingeschränkt über das Frühlingshoch freuen. PAB