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Angeblich fünf Tote in Algier

Algier (ap) — Bei den schwersten Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und islamischen Fundmentalisten seit der Machtübernahme des Militärs in Algerien sollen fünf Menschen, darunter zwei Kinder, getötet und 109 festgenommen worden sein. Diese Angaben machte die Islamische Heilsfront (FIS) am Samstag.

Einer offiziellen Bilanz zufolge wurden 20 Personen verletzt und 25 festgenommen. In den Großstädten Oran, Constantine und Laghouat gingen die Proteste am Samstag weiter. Die Zusammenstöße zwischen Militär und Gläubigen hatten am Freitag bei dem Versuch der Sicherheitskräfte begonnen, eine Anordnung durchzusetzen, nach der Versammlungen in der Nähe der Moscheen verboten sind.

Der algerische Ministerpräsident Sid Achmed Ghozali rechtfertigte am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos das harte Vorgehen gegen die Islamisten. Der Staat zeige erstmals seine Autorität und Entschlossenheit, für die Einhaltung der Gesetze zu sorgen. „Und das Gesetz verbietet, daß Moscheen als Bühne politischer Parteien dienen, und auch der Islam verbietet das“, sagte er. Die Aktionen einiger islamischer Führer seien „dem Faschismus näher als dem Islam“.

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