: An einem Strang ziehen
betr.: „Missbrauch am Verbraucher“ von Thilo Bode, taz vom 14. 9. 05
Unbestreitbar gibt es heute mehr Akzeptanz und Angebote bei Ökolebensmitteln als noch vor Jahren. Biolebensmittel sind sehr wohl aus der Nische raus und zum mehrheitsfähigen Trend geworden. Verbraucherpolitik umfasst aber viel mehr als Fragen der Ernährung und Landwirtschaftsproduktion. Es geht insbesondere um die wirtschaftlichen Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher. Und hier eröffnet sich ein ebenso großer Handlungsbedarf: mehr Transparenz und Datenschutz in der neuen Medienwelt, eine bessere Regulierung der Energiemärkte, Schutz vor Täuschung und Irreführung, bessere Rechte für Versicherungskunden und vieles mehr.
Wie aber können die bestehenden Widerstände von Wirtschaftslobbyisten, im Bundesrat oder in der EU überwunden werden, wenn Verbraucherschutz und Verbraucherpolitik als Wirtschaftshemmnis oder Bürokratie beschimpft wird? Da reichen Mut und Moral allein nicht aus. Bessere Kennzeichnungsvorschriften, ein Verbraucherinformationsgesetz und mehr Verbraucherrechte sind nur dann durchzusetzen, wenn alle Verbraucherschützer an einem Strang ziehen. Es bleibt noch viel zu tun, um unser Wirtschaftsleben verbraucherfreundlich zu erneuern. ULRIKE HÖFKEN, MdB,
Bündnis 90/Die Grünen, Berlin