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Amazonas-Gold für Japan?

■ Tokioter Konzern will angeblich brasilianische Schulden kaufen

Tokio/Berlin (ap/taz) - Der Phantasie scheinen keinerlei Grenzen mehr gesetzt zu sein. Wie die brasilianische Zeitung 'O Globo‘ berichtete, hat die zu der japanischen Mitsubishi -Gruppe gehörende Bishimetal Exploration ernsthaftes Interesse angemeldet, die Begleichung der brasilianischen Auslandsschulden in Höhe von 115 Milliarden US-Dollar gegen die Übereignung der Goldschürfrechte des Landes zu übernehmen.

Die Goldvorräte im Amazonasgebiet werden auf einen Wert von etwa 260 Milliarden US-Dollar geschätzt. Zwar verbietet die brasilianische Verfassung gegenwärtig noch den Abbau von Bodenschätzen durch ausländische Firmen, die gegenwärtig nicht in Brasilien tätig sind. Doch Verfassungen können bekanntlich auch geändert werden - vor allem, wenn bürgerliche Populisten die Regierungsverantwortung übernommen haben.

Der Gold- gegen Schuldenhandel wurde von einem Mitsubishi -Sprecher und vom noch amtierenden Präsident Sarney zwar als „völlig unwahr“ dementiert. Der Erste Sekretär der japanischen Botschaft in Brasilien nannte die Meldung dagegen nur „etwas übertrieben“. Tatsächlich dürfte ein solcher Deal auch die finanzielle Potenz eines japanischen Multi übersteigen.

Dennoch ist ein solcher Schritt keineswegs abwegig. Im Zuge der Überwindung der Schuldenkrise hat schon manches Land in den letzten Jahren dem Ausverkauf seiner nationalen Bodenschätze zustimmen müssen.

Zausel

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