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Alte Brücken

■ betr.: "Veraltete Brücken, Gleisbrüche, Verspätungen", taz vom 28.3.90

betr.: „Veraltete Brücken, Gleisbrüche, Verspätungen“,

taz vom 28.3.90

Die Feststellung „von 8.500 Brücken des Reichsbahnnetzes sind nicht weniger als 3.500 älter als 85 Jahre“ ist ohne eine Vergleichszahl aus dem Bereich der Deutschen Bundesbahn irreführend. Zum Beispiel ist eine Unterscheidung in Haupt und Zweigstrecken wegen der Stärke der Belastung notwendig. Auch in der Bundesrepublik gibt es zahlreiche „alte“ Brückenbauwerke.

Insbesondere auf den sogenannten „Nebenstrecken“ wurden diese auf Verschleiß befahren und nicht im notwendigen Umfang gewartet - solange bis man in Bund und Länder die Kosten der Sanierung als Begründung für die Stillegung der Bahnstrecke ansehen konnte und das gegen den Protest der Betroffenen vor Ort!

Zweigstrecke um Zweigstrecke wurde so seit Ende der fünfziger Jahre stillgelegt, so daß ein flächendeckendes Schienennetz in der Bundesrepublik nicht mehr existiert. Entsprechend katastrophal ist der öffentliche Nahverkehr im ländlichen Raum. Positive Ausnahmen wie der Ausbau der Albtalbahn bei Karlsruhe kann frau wie eine Stecknadel suchen.

Verkehrs- und Umweltinitiativen in der DDR und der BRD müssen jetzt gemeinsam dafür eintreten, daß sich die verkehrspolitischen Sünden der Vergangenheit in der DDR nicht wiederholen. Die finanziellen und technischen Leistungen zu Sanierung und zum Ausbau der Schieneninfrastruktur sind dringend notwendig.

Oswald Richter, Landesvorsitzender des VCD Berlin

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