: Allmacht
Betr.: „Thomas Mirow wird ungeduldig“ und „Schnelle Entscheidung“,taz hamburg vom 13. und 15. März 2000
In Thomas Mirows Ungeduld drückt sich der Allmachtsanspruch der Wirtschaftsbehörde aus, mit dem die DASA-Erweiterung durchgepeitscht werden soll. Die Öffentlichkeit und die politischen Instanzen wurden für das Projekt A3XX geworben mit 4000 bis 6000 Arbeitsplätzen. Die Airbus-Manager legen sich da auf gar nichts fest. Im Gegenteil: Im Werk entstehen keine zusätzlichen, sondern nur neue Arbeitsplätze - also Umschichtung.
Die finanziellen, ökologischen und gesundheitlichen Folgen und insbesondere die Zuschüttung des Mühlenberger Lochs wurden an die Endmonatage geknüpft und legitimiert. Seit einiger Zeit zeichnet sich ab: Mirow setzt alles auf eine Karte. Obwohl viel darauf hindeutet, dass in Hamburg die Riesenflugzeuge nur innen ausgestattet werden, soll das Mühlenberger Loch verfüllt und die Großhallen gebaut werden. Auch die Landebahn nach Neuenfelde ist dann fertig - alles in Salamitaktik scheibchenweise.
Mit den Pressemeldungen über Ungeduld und Kredite soll die Öffentlichkeit darauf vorbereitet werden, dass die Wirtschaftsbehörde nicht auf den Beschluss der EU-Kommission wartet und Anfang nächster Woche den Planfeststellungsbeschluss verlässt. Eu-Beschlüsse sind ja nur Formalitäten.
Jeannette Kassin, Finkerwerder Initiative gegen Dasa-Erweiterung
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