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Archiv-Artikel

„Wie es euch gefällt“ in der bsc Alles wird irgendwie gut

Eine weiß gekalkte Bretterwand, zwei Stühle, ein Kiesweg. Das Bühnenbild von „Wie es euch gefällt“ in der Shakespeare Company kommt schlicht daher, minimalistisch. Der Pomp der intriganten Hofgesellschaft lässt sich hier nur erahnen, die Utopie der höfischen Exilanten im Wald von Arden ebenso.

Der wiederum ist weniger Sinnbild einer idealen Welt, als vielmehr ein Ort, in dem Entfremdung, in dem herkömmliche Standes- und Geschlechterrollen aufgehoben sind. Oder vielmehr: sein könnten. Doch darum geht es hier leider nicht, zumindest nicht in der Inszenierung von Carolin Pienkos. Nicht die Befreiung aus äußeren Zwängen ist ihr Thema – sondern die Frage, wer zum wem findet.

Und so wird am Ende eben alles gut, einzig Jacques, der Frustrierte, der Melancholiker, bleibt im Wald zurück. Alle andere kehren zurück in die alte Welt und heiraten urplötzlich, vier Paare finden sich zum Hochzeitsreigen ein. Doch der Inszenierung nimmt man die rasche Wandlung ihrer Charaktere keineswegs ab, das Ende bleibt aufgesetzt, gewollt. Zurück bleibt eine bisweilen wirre, indes fade und etwas längliche Liebesgeschichte, die ohne viel Hintersinn auskommt. Das erinnert doch sehr an Rosamunde Pilcher. JAN ZIER